Mutismus_kleines_Bild
Mutismus_grosses_Bild

Bestärkung in Sprechsituationen

Mutismus

Als eine seltene Kommunikationsstörung tritt Mutismus zumeist bei Kindern und Jugendlichen auf, die trotz einer weitestgehend abgeschlossenen Sprachentwicklung nicht sprechen, sondern schweigen. Die Funktionsfähigkeit der Sprechorgane und -motorik ist üblicherweise nicht beeinträchtigt. Mutismus ist ein psychisch bedingtes „Nicht-Sprechen“, wobei im Allgemeinen zwischen dem selektiven und dem totalen Mutismus unterschieden wird. Das Leitsymptom ist der Verzicht auf verbale Äußerungen über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen.

Therapieformen bei Mutismus:

Das Ziel der zukunftsorientierten Therapie ist die Überwindung der Kommunikationsstörung. Die betroffene Person lernt, sich mit allen Bezugsgruppen, an allen Orten und zu jeder Zeit verbal zu verständigen.

Inhalte der Therapie sind u.a.:

  • gezieltes Sprechtraining, um schrittweise die Angst vor Sprechsituationen zu reduzieren (zunächst Laute und Silben, später einzelne Wörter, dann ganze Sätze)
  • Kommunikationsübungen in zunächst gestellten Situationen innerhalb des geschützten Therapierahmens
  • Kommunikationstraining in realen Alltagssituationen (In-vivo-Training): z. B. Einkaufen, Telefonieren, Fragen stellen und beantworten
  • Einsatz von Unterstützter Kommunikation auf dem Weg zur Lautsprache
  • bei Eltern, Angehörigen und Bezugspersonen: Anleitung, Aufklärung sowie Beratung