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Stärkung der Selbstwirksamkeit

Transidentität

Als sekundäres Geschlechtsmerkmal spielt die Stimme eine entscheidende Rolle in den Ausdrucksmöglichkeiten unserer Identität. Im Rahmen einer Sprachtherapie zur Transidentität wird eine Stimmanpassung an das gefühlte Geschlecht von Logopädinnen und Logopäden entsprechend begleitet. Eine Reihe von verbalen und nonverbalen Merkmalen trägt sowohl zur geschlechtlichen Identität als auch zu Identifikation eines Individuums bei. Das können zum Beispiel verschiedene Grundfrequenzen, unterschiedliche Nutzung der Resonanzräume, Mimik, Körperspannung oder Bewegungsabläufe sein.

Transidenten (Trans*, Transgender, Transidentität, Transsexualität)

Die Angleichung des Geschlechts (Transition) wird in zwei Bereiche eingeteilt:

Bei Geburt zugewiesenes Geschlecht Mann: trans Frau (TF):
Die Anatomie des Kehlkopfes bleibt durch die Hormontherapie unverändert. Die Höhe der Stimme (Grundfrequenz) muss hier im Rahmen der Stimmtherapie den vorhandenen anatomischen Gegebenheiten angepasst werden.

Bei Geburt zugewiesenes Geschlecht Frau: trans Mann (TM):
Die Hormontherapie hat das Wachstum des Kehlkopfes und eine Absenkung der Stimme (Grundfrequenz) zur Folge.

Sprachtherapie von Transidentität/Gender-Dysphorie:

Unsere Logopädinnen und Logopäden berücksichtigen in der Stimmtherapie von Transidenten viele unterschiedliche Aspekte und stimmen diese individuell mit den Patientinnen und Patienten ab. Der Entwicklungsprozess erfordert ein hohes Maß an Vertrauen, Einfühlungsvermögen und Kompetenz, da die körperliche und psychische Verfassung einen entscheidenden Einfluss auf die Therapie nimmt. Das Erreichen einer als natürlich und authentisch empfundenen Stimme ist das Hauptziel des Trainings. Dazu gehören neben der Sprechstimmlage auch die begleitenden kommunikativen Eigenschaften.

Inhalte:

  • Übungen zur Fremd- und Selbstwahrnehmung der Stimme
  • gezieltes Stimmtraining an u. a. Kehlkopf, Stimmlippen, Gaumensegel, Zunge, Mundbereich
  • Belastbarkeitstraining der neuen Stimme
  • Erarbeitung einer individuellen und authentischen Stimme (Austesten von unterschiedlichen Stimmtypen)
  • Training von unterschiedlichen Sprechweisen
  • Erarbeitung einer individuellen und authentischen Körpersprache (z. B. Mimik, Gestik, Körperspannung, Haltung, Bewegung, Ausdruck)
  • interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Bereichen der Psychologie, Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie